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Interessengemeinschaft Britisch Kurzhaar und Britisch Langhaar

Der Östrus der Katze

Frühjahrszeit - Paarungszeit

Wenn der Frühling kommt und das Wetter wärmer wird, erwacht in der Katze der instinktive Wunsch zur Paarung. Hier soll ihr Paarungsverhalten besprochen werden. Zuerst einige Informationen darüber, was unter Rolligkeit, Raunze oder medizinisch Östrus zu verstehen ist.

Im Östrus paaren sich die weiblichen Tiere. Die Kätzin wird als rollig bezeichnet. Der erste Östrus tritt zwischen dem 5. und 10. Lebensmonat, im Mittel im 6. auf. Die Kätzin hat 2—4 Östruszyklen im Jahr, von denen jeder 15—22 Tage dauert. Wenn eine Aufnahme erfolgt, dauert der Östrus selten länger als 4 Tage. Ist die Paarung nicht erfolgreich, dauert der nächste 7—10 Tage und wiederholt sich in 15—22-tägigen Intervallen. Es ist möglich, dass ein ungedecktes Weibchen fortwährend alle 3—4 Wochen rollig wird. 1—6 Wochen nach dem Werfen tritt ein erneuter Östrus auf, so dass eine Kätzin einen Wurf säugen kann, während sie bereits mit dem nächsten belegt ist.

Eine rollige Katze kann sehr lautstark nach einem Kater rufen. Sie nimmt im Östrus ungewöhnliche Verhaltensweisen an: Rollen auf dem Boden und intensives Reiben an Gegenständen. Ausstrecken der Krallen kann das Rollen begleiten, auch das Reiben von Kopf und Hals an Gegenständen. Im fortgeschrittenen Östrus schreien Katzen oft anhaltend über mehrere Minuten. Manche Kätzinnen verspritzen sogar Urin an senkrechte Flächen und stellen den Schwanz auf, wie dies für Kater typisch ist. Die Kätzin nimmt die Paarungsstellung ein, den Schwanz aufgerichtet und den hinteren Körperteil angehoben. Sie kann den starken Wunsch entwickeln, aus dem Haus zu flüchten.

Man bezeichnet die Katze als saisonal polyöstrisch. Kätzinnen werden während der Paarungszeit immer wieder östrisch, wenn sie nicht trächtig, scheinträchtig (pseudogravid) oder krank werden. Bei Katzen, die im Haus gehalten werden, aber hauptsächlich vom Tageslicht beeinflusst sind, richtet sich der Zyklus nach der Länge der Tage. Bei zunehmender Tageslänge, wie auf der nördlichen Hemisphäre im Januar und Februar, läuft der Zyklus schneller ab. Kätzinnen, die gemeinsam gehalten werden, können ihre Zyklen synchronisieren. Langhaarkatzen scheinen sensibler auf das Tageslicht zu reagieren als Kurzhaarkatzen. Nur etwa 10% der Langhaarkatzen sind in der normalen Paarungszeit rollig, verglichen mit 60% der Kurzhaarkatzen. Mehr als 50% der Kurzhaarkatzen können das ganze Jahr über rollig werden. Unangepasste Lichtstärke und -dauer ist einer der Hauptgründe dafür, dass im Haus gehaltene Katzen in unregelmäßigen Abständen rollig werden. Es konnte festgestellt werden, dass Kätzinnen, die mindestens 10 Stunden pro Tag (besser 12 bis 14 Stunden) bei künstlichem Licht gehalten wurden, das ganze Jahr über rollig wurden. Solche, die 8 Stunden Tageslicht und 16 Stunden Dunkelheit ausgesetzt waren, wurden nicht mehr rollig.