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Interessengemeinschaft Britisch Kurzhaar und Britisch Langhaar

Ausstellungsregeln

Die Ausstellungsregeln erscheinen anfangs etwas kompliziert. Wenn man jedoch nach zwei bis drei Ausstellungen alles begriffen hat, ist es doch ziemlich einleuchtend und überschaubar.

Die Katzen sind in vier Kategorien aufgeteilt (siehe EMS):

  1. Perser und Exotic Shorthair (die kurzhaarigen Perser)
  2. Halblanghaarkatzen, wie Maine Coon und Norwegische Waldkatze.
  3. Kurzhaarkatzen, zu denen neben den kompakten Briten auch die grazilen Abessinier zählen. Auf diese Kategorie entfallen etwa so viele Katzenrassen, wie auf alle drei übrigen zusammen.
  4. Siamesen und Orientalen (auf Ausstellungen meist die kleinste Kategorie)

Die weitere Einteilung erfolgt nach Klassen. Hiervon gibt es folgende 17:

  1. Supreme Champion (CACS)
  2. Supreme Premior (CAPS)
  3. Grand International Champion (GIC) - CACS
  4. Grand International Premior (GIP) - CAPS
  5. International Champion (IC) - CAGCIB
  6. International Premior (IP) - CAGPIB
  7. Champion (CH) - CACIB
  8. Premior (PR) - CAPIB
  9. offene Klasse - CAC
  10. Kastraten - CAP
  11. 6—10 Monate
  12. 3—6 Monate
  13. Novizenklasse
  14. Hauskatze
  15. außer Konkurrenz
  16. Wurfklasse
  17. Veteranen

Ausstellen darf man ein Kätzchen, sobald es volle drei Monate alt ist, und zwar in der Klasse 12.

Ist es volle sechs Monate alt, kommt es automatisch in die Klasse 11, mit vollen 10 Monaten in die offene Klasse (9). Hier müssen nun drei Punkte (CACs) errungen werden, um in die Klasse 7 zu rutschen.

Nach Erhalt des dritten Punkts erhält die Katze den Titel Champion.

Um in die Klasse 5 zu kommen, müssen drei weitere Anwartschaftspunkte in zwei Ländern erreicht werden. Dann benötigt man sechs Punkte in drei Ländern oder acht Punkte in zwei Ländern, wovon maximal sieben im gleichen Land erworben werden können.

Um Supreme Champion zu werden, sind nochmals neun Punkte in drei Ländern oder elf Punkte in zwei Ländern erforderlich, von denen maximal 10 Punkte im gleichen Land erworben werden können. Die Punkte müssen in jeder Klasse von mindestens drei Richtern vergeben worden sein.

Wird die dann schon stattliche Katze kastriert, geht alles noch einmal in der Klasse 10 in gerader Klassenzahl von vorn los. Der in fortpflanzungsfähigem Zustand erworbene Titel bleibt allerdings erhalten.

Wie erhält man nun seinen Punkt?

Vorerst wird jede Katze intensiv von einem Richter nach allen Rassemerkmalen begutachtet und erhält ein Prädikat (V bzw. EX - vorzüglich bzw. excellent, SG - sehr gut, G - gut). Bei den meisten Rassen konkurrieren in einer Klasse die Katzen gleichen Geschlechts sowie gleicher Fellfärbung (Varietät). Bei einigen Rassen werden allerdings Gruppen gebildet.
Katzen, die in einer Varietät bzw. Gruppe ein V bzw. EX erhalten haben, werden dann von V1 bis V4 platziert. Die übrigen erhalten keine weitere Zahl. In den Klassen 11 und 12 bleibt es dann auch beim V1.

In den Erwachsenenklassen erhält die V1-Katze einen Anwartschaftspunkt für den nächsthöheren Titel. Der Richter kann allerdings auch bei erteiltem V1 den Punkt vorenthalten, wenn die Katze seiner Meinung nach einen kleinen Schönheitsfehler aufweist, der allerdings nicht zu der Bewertung »sehr gut« führt.

Welche Punkte in der jeweiligen Klasse vergeben werden, ist oben angegeben. Die Punktnamen heißen auf französisch:

PH Prix d’Honneur PH Prix d’Honneur
CACE Certificat d’Aptitude au Championnat d'Europe CAPE Certificat d’Aptitude au Premior d'Europe
CAGCIB Certificat d’Aptitude au Grand Championnat International de Beauté CAGPIB Certificat d’Aptitude au Grand Premior International de Beauté
CACIB Certificat d’Aptitude au Championnat International de Beauté CAPIB Certificat d’Aptitude au Premior International de Beauté
CAC Certificat d’Aptitude au Championnat CAP Certificat d’Aptitude au Premior

Sind bei den Erwachsenen, Jungtieren, Kitten und Kastraten einer Fellfarbe ohne Rücksicht auf das Geschlecht mindestens drei Katzen vorhanden, so wird die Beste Rassesieger (BIV - Best in Variety). Notfalls können Jungtiere und Kitten oder auch alle nicht kastrierten Katzen zusammengelegt werden. Kommen immer noch nicht drei zusammen, wird kein BIV verteilt.

Innerhalb einer Kategorie entscheidet sich jeder Richter für die Katze, die er als Kitten (3—6 Monate), Jungtier (6—10 Monate), Kätzin und Kater, letztere jeweils getrennt nach kastriert und nicht kastriert, für die Best in Show nominieren will. Die Nomination ist bereits ein großer Erfolg, wenn man bedenkt, dass hier oft 30 Katzen konkurrieren.

In der Best in Show wählen die Richter, die die entsprechenden Kategorien gerichtet haben, unter den nominierten Katzen das schönste Tier aus. Dieses wird dann in den beiden Jungtierklassen Best in Show. In den Erwachsenenklassen, die zwar zusammengefasst, aber nach Geschlecht getrennt sind, muss es noch mit dem besten gegengeschlechtlichen Tier konkurrieren. Der Sieger wird dann Best in Show (BIS), der unterlegene Best Opposite Sex (BOS). In Deutschland konkurrieren die besten erwachsenen, nicht kastrierten Katzen der vier Kategorien dann noch untereinander um die Plätze 1 bis 4 (Best of Best - BOB). In Österreich konkurrieren auch die BIS-Kastraten, -Jungtiere und -Kitten mit.

Die Vereine führen nach unterschiedlichen Systemen Punktlisten und küren jedes Jahr die erfolgreichste Ausstellungskatze (TOP Ten, Austrian Winner, Beste Schweizerkatze).

Wer sich für die einmal jährlich stattfindende Weltausstellung qualifiziert hat und dort ein BIS oder BOS erringt, darf den Titel World Winner mit der zugehörigen Jahreszahl führen, z. B. WW08. Eine Zuchtkatze, die fünf bzw. ein Zuchtkater, der zehn IC's bzw. IP's hervorgebracht hat, erhält den Titel DM (Distinguished Merit), der nach dem Namen geführt wird. Gewinnt ein Jungtier fünf BIS, darf es den Titel JW (Junior Winner) führen. Für Erwachsene gibt es den Titel DSM (Distinguished Show Merit), wenn zehn BIS gewonnen wurden. Zwischen erstem und letztem BIS müssen allerdings mindestens zwei Jahre liegen. Dadurch wird verhindert, dass der Titel zu schnell erreicht wird.