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Interessengemeinschaft Britisch Kurzhaar und Britisch Langhaar

Geburt

Die erste Phase - Die Geburt setzt ein

Die erste Phase der Wehen kann unbemerkt vorüber gehen. Hier erweitert sich der Muttermund, und der Uterus beginnt sich zusammenzuziehen. Dies kann wenige bis 24 Stunden dauern. Die Kätzinnen können ruhelos oder überfürsorglich sein, hin- und herlaufen, keuchen oder erbrechen. Sie können durchaus bis zu 24 Stunden vor den Presswehen nichts fressen. Aus der Scheide kann klarer Schleim kommen, Kontraktionen sind jedoch nicht zu sehen. Am Ende der ersten Phase beginnt die Wehentätigkeit. Die meisten Kätzinnen legen sich in die Wurfkiste, schnurren und kratzen herum, um ihr »Nest« zu bauen. Es ist wichtig sicherzustellen, dass der Wurfort für die neugeborenen Kitten warm genug ist.

 Die Zweite Phase - Die Plazenta ist unterwegs, das Kitten wird abgenabelt

Während der zweiten Phase werden die Kitten geboren, während der dritten die Plazenten (Mutterkuchen) ausgestoßen. Die Geburt eines Wurfs ist also eine Serie der Phasen zwei und drei. Starke Uteruskontraktionen treiben jedes Kitten aus seinem Horn in den Uteruskörper und durch den Muttermund und die Scheide nach außen. Wenn starke Wehen eingesetzt haben, kann der gesamte Wurf innerhalb von weniger als zwei Stunden geboren werden. Es kann aber auch 24 Stunden dauern. Zumeist werden die Kitten innerhalb von 30 bis 60 Minuten nacheinander geboren. 2/3 werden mit dem Kopf zuerst, 1/3 mit dem Hinterteil zuerst geboren. Eine schwerere Geburt liegt vor, wenn Schwanz und Rumpf vor den Hinterbeinen durchtreten. Nach Beginn der Presswehen tritt das erste Kitten gewöhnlich nach etwa 60 Minuten aus. Eine Kätzin, die über zwei Stunden in starken Wehen liegt, ohne zu gebären, braucht tierärztliche Hilfe.

  Die dritte Phase - Die Kitten werden geputzt - Der Kreislauf kommt in Schwung

Nach der Geburt eines jeden Kitten wird die Kätzin eine Pause machen, um die Fruchthülle zu öffnen, wenn diese noch geschlossen ist, und die Kitten von dieser zu säubern und die Atmung anzuregen. Die Fruchthülle wird oft von der Kätzin bereits aufgerissen, wenn sie während der Geburt des Kittens am Damm leckt. Nicht alle Kätzinnen zeigen Interesse am Fressen der Plazenten. Es ist jedoch nicht belegt, dass dies zwingend erforderlich wäre. Die Kätzin durchtrennt die Nabelschnur mit ihren Zähnen. Manchmal kommen die Kitten so schnell an, dass der Kätzin keine Zeit bleibt jedes zu putzen die Nabenschnur zu durchtrennen.

Falls die Kätzin sich 10 Minuten lang nicht um das Neugeborenen gekümmert hat, sollte der Züchter bereitstehen, um die Kitten abzutrocknen, um Auskühlung zu vermeiden und die Atmung anzuregen. Man sollte die Nabenschnur mit sauberen Fingern zertrennen und 5—8 cm am Kitten belassen, anstatt sie zu zerschneiden, weil so die Blutungs- und Infektionsgefahr geringer ist. Man kann auch ein Stück Faden oder Zahnseide straff um die Nabenschnur binden, nachdem man das Blut von der Plazenta in Richtung Kitten »gemolken« hat. Ein zweiter Faden ist neben dem ersten zu plazieren und die Nabelschnur dazwischen mit einer scharfen sauberen (am Besten mit Alkohol desinfizierten) Scheredurchzuschneiden. Der Stumpf der Nabelschnüre sollte mit Schleimhautdesinfektionslösung betupft werden, um Infektionen vorzubeugen.

Man sollte vermeiden, dass die Kitten in der Wurfkiste herumkrabbeln, wenn die Nabelschnüre noch mit den Plazenten verbunden sind. Die Nabelschnur kann sich verdrehen und Zug auf die Nabelregion ausüben, was zu einem Eingeweidebruch führen kann. Sie kann sich auch um ein Bein wickeln und zu Abschnürungen führen. Manchmal werden auch Kitten bereits mit abgetrennter Plazenta geboren. Deshalb ist es wichtig, die Anzahl der Plazenten zu zählen, wenn die Wehen vorüber sind. Meistens hat jedes Kitten eine Plazenta, doch Zwillinge oder Drillinge können sich eine Plazenta teilen.